08.09.2007
Einweihungsfeier der Hilda-Heinemann-Schule in Moers
Am Samstag, 8. September, wurde der Neubautrakt der Hilda-Heinemann-Schule, Förderschule des Kreises Wesel in Moers mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung eingeweiht. Anstelle einer traditionellen Schlüsselübergabe wurde ein Wunschbaum als Symbol für das Leben in der Schule angepflanzt. „Denn“, so Landrat Dr. Ansgar Müller, „in der Hilda-Heinemann-Schule wird nicht nur gelernt und gelehrt, sondern auch gelebt und erlebt“. Gern folgten die Gäste der Bitte, doch ihre Wünsche für die Zukunft der Schule aufzuschreiben und den Baum mit den Wunschzetteln zu schmücken.
Der Schulleiter war glücklich und zufrieden: „Die neuen, unter intensiver Mitarbeit des Kollegiums konzipierten Fach- und Nebenräume unterstützen die pädagogischen Möglichkeiten, intensiv auf die unterschiedlichen Behinderungsarten und individuellen Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler einzugehen.“
Von 1979 bis heute stieg das Schüleraufkommen von 78 auf 181 Schülerinnen und Schüler. Der Anteil der Schwerstbehinderten liegt jetzt bei rund 34 %. Auch langfristig werden rund 180 Kinder und Jugendliche erwartet. Die Schulraumsituation musste dieser Entwicklung angepasst werden. Der Kreistag hat daher trotz schwieriger Haushaltslage im Juli 2003 beschlossen, das Schulgebäude entsprechend dem erwarteten Raumbedarf zu erweitern und den Pavillontrakt der Schule durch einen Neubau zu ersetzen.
Im neuen Gebäudetrakt sind die Verwaltungsräume der Schule und
- je acht Unterrichts- und Gruppenräume
- ein teilbarer Mehrzweckraum
- zwei Testräume, die zugleich als Musikraum und für Differenzierungsmaßnahmen genutzt werden
- zwei Ruheräume, die in erster Linie für die Arbeit mit Schwerstbehinderten eingesetzt werden
- zwei Sanitär- und Wickelräume
- eine Lehrküche
- ein Lehrmittelraum
sowie ein bettengerechter Aufzug und WC-Anlagen untergebracht. Der bisherige Verwaltungstrakt und das darüber liegende Geschoss beherbergen jetzt zwei Werkräume für Ton und Metall mit Außenklassen, einen Raum für neue Technologien und einen Raum für Textiles Gestalten. Der Standort der Versorgungsküche der Schule wurde in den Neubautrakt, der eine Bruttogrundfläche von 2.000 m² hat, verlagert. Dort gibt es jetzt auch eine Stellfläche für Thermowagen.
Der Schule steht nun endlich auch ein Forum zum Aufenthalt in den Schulpausen, für Projekte, Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Dieser „Mittelpunkt des Schullebens“ war zwangsläufige Folge der Anbindung des Neubautraktes an den Altbau.
Außerdem wurden die Außenanlagen neu gestaltet und eine neue Zu- und Abfahrt gebaut, die nun von den 17 kleinen und großen Schulbussen sowie den Spezialfahrzeugen befahren werden kann. Tagsüber wird der Zu- und Abfahrtsbereich allerdings zur nicht befahrbaren Fläche umgewidmet und kann so für die Verkehrserziehung der Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden.
Insgesamt kostete die Baumaßnahme rund 3,1Mio. Euro. Hierin enthalten sind die Grunderwerb-, Planungs- und Baukosten, die Kosten für die Bereitstellung von Schulraumcontainern während der Bauphase. Für die Beschaffung der Ersteinrichtung sind Kosten in Höhe von rund 335.000 Euro angefallen. Darüber hinaus hat der Förderverein der Hilda-Heinemann-Schule rund 40.000 Euro für die Ausstattung der Räume für Schwerstbehinderte eingesetzt.
Geplant wurde das Projekt von Architekt Peter Mielke aus Düsseldorf. Verantwortlich für die schlüsselfertige Erstellung zeichnet das Unternehmen Berger Baugesellschaft aus Beelitz in Brandenburg.
Landrat Dr. Ansgar Müller ist überzeugt, dass mit der Baumaßnahme für alle Schülerinnen und Schüler ein Lebensraum „Schule“ geschaffen wurde, der ein an den persönlichen Möglichkeiten einer jeden Schülerin und eines jeden Schülers orientiertes Lernen ermöglicht und in hohem Maße zur Selbstständigkeit führt.
[Artikel von www.kreis-wesel.de]